
Hegseth fordert Untersuchung des Afghanistan-Abzugs während Bidens Amtszeit
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat eine umfassende Überprüfung des Abzugs amerikanischer Truppen aus Afghanistan angeordnet, der unter der Regierung des ehemaligen Präsidenten Joe Biden im August 2021 stattfand. In einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Memo erklärte Hegseth, dass diese Maßnahme darauf abzielt, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und den amerikanischen Bürgern ein vollständiges Bild der Ereignisse zu liefern, die zu diesem umstrittenen Abzug führten.
Der Minister äußerte scharfe Kritik an der Biden-Regierung und bezeichnete den Abzug als „katastrophal und peinlich“. Besonders belastend sei, dass dieser Abzug zum Tod von 13 US-Soldaten und mindestens 170 Zivilisten bei einem Selbstmordattentat am Flughafen von Kabul geführt habe. Hegseth bezeichnete diesen Vorfall als einen der dunkelsten Momente in der Geschichte der US-Militärinterventionen im Ausland. Die Tragödie, die sich während des chaotischen Abzugs ereignete, wirft Fragen zur Planung und Ausführung dieser Operation auf.
Um eine gründliche Untersuchung sicherzustellen, beauftragte Hegseth seinen Assistenten Sean Parnell, der ebenfalls ein Veteran des Afghanistan-Einsatzes ist, ein Sondergremium einzuberufen. Dieses Gremium soll frühere Untersuchungsergebnisse unter der Biden-Administration sorgfältig überprüfen. Hegseth und Parnell betonen die Notwendigkeit, die Geschehnisse während des Abzugs transparent zu machen und mögliche Fehler in der Führung zu identifizieren. Ziel ist es, aus den Lehren der Vergangenheit zu lernen und zukünftige Einsätze besser vorzubereiten.
Die Entscheidung von Hegseth, eine solche Überprüfung einleiten zu lassen, könnte weitreichende politische Implikationen haben, insbesondere im Hinblick auf die öffentliche Wahrnehmung der Biden-Regierung und deren Handhabung der Afghanistan-Politik. Der Abzug wurde bereits damals von vielen Kritikern als unzureichend vorbereitet angesehen, und die aktuelle Untersuchung könnte neue Erkenntnisse über die Entscheidungsprozesse und die tatsächlichen Bedingungen vor Ort ans Licht bringen.
Quelle: https://orf.at/stories/3394452/
